Donnerstag 1993 | Samstag 2023 | |
Leif hat was am Zeh und musste zuhause bleiben. Hans und ich kamen drei Minuten zu spät zu Physik. Dann schrieb ich Französisch. Es lief eigentlich gut (Ich hatte einen genialen Spickzettel). In Elektrotechnik bekamen wir die Arbeit zurück. Ich hatte die gleiche Note wie Hans (2,6). Fertigungstechnik fiel aus. Ich ging kurz nach Hause und nach fünf Minuten wieder auf den Bus nach Großheim. Dann lief ich Richtung Hans Haus und dann zu Leif. Wir machten mit noch zwei anderen ein Rollenspiel mit „Plüschtieren“. Wir mussten aus einem Kaufhaus ausbrechen. Ich war Garfield und hatte zum Schluss einen Lastwagen mit einer Armbrust, die 5W6 Durchschlagskraft hatte. Um 7 Uhr fuhr ich wieder nach Hause. Marc kam (FüEx-Bier). Dann gingen wir zu ihm. Er hat morgen keine Schule. Wir schauten Mad Max III an. Er war nicht so gut wie die anderen Zwei. Wir soffen den restlichen Apfelkorn von letztem Freitag und um 1 Uhr torkelte ich nach Hause. | Es ist für mich schwer nachzuvollziehen, warum manche Menschen sich von ihrer Vergangenheit abwenden. Manche Menschen denken anders und ich schüttle innerlich den Kopf, warum machen die das so? Das kann doch nicht gesund sein. Aber ich lebe nicht ihr Leben und vielleicht tut es gut. Vielleicht täte es mir auch gut, wenn ich Teile meiner Vergangenheit vergäße und ablehnte und bewusst nichts mehr damit zu tun haben wollen würde, aber warum? Ich finde sogar meine Traumatisierungen schön, weil sie zu mir gehören, und wäre das alles nicht passiert, dann wäre ich ja nicht ich, dann wäre ich eine andere Person und wer weiß, ob die dann besser wäre, hätte die es leichter? Wer weiß, vielleicht wäre ein nicht angeknackstes Leben langweilig und zu geschmacklos. Das führt wieder zur Frage, ob man lieber ein glückliches Schwein oder ein unglücklicher Philosoph sein will. Manchmal glückliches Schwein und manchmal unglücklicher Philosoph, das wäre wohl meine Antwort, und manche anderen Antworten verstehe ich nicht. |
13. Mai 1993
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