Montag 1993 | Mittwoch 2023 | |
Ich duschte und ging dann in die Schule. Ich war eigentlich sehr motiviert, aber Leif nicht. Also ging ich erst zur 2. Stunde. Mathe war schwer. Cengiz (zuständig für den Kopierer) war nicht da. Ich musste den Schlüssel bei der Parallelklasse holen. Während den Pausen fing ich an zu kopieren. Geschichtearbeit lief gut. Ich schrieb vier Seiten. Danach hatte ich genügend Zeit zu kopieren. Ich hatte noch Stress mit dem Kopierer, hatte aber noch vor 1 Uhr alle 71 Kopien. Morgen muss ich Cengiz 10,50 DM geben. Zuhause spielte ich Schlagzeug, schaute fern, aß etwas und wurde um viertel 6 Uhr zum Schlagzeugunterricht abgeholt. Marc und ich kauften uns je eine Flasche „Pirshov“. Im Unterricht kam ich wieder nicht dran -> nächstes Mal alleine. In Fadenheim ging ich dann mit Pirshov zu Marc. Wir suchten Marlene, schrieben Scheiß ins Jugendraum-Tagebuch und machten einen riesigen Spaziergang durch ganz Fadenheim. Dabei fiel die halbe Flasche Pirshov, des ekelhaften Zeugs. (Im Laden lag schon Staub drauf.) | Nach 8 Stunden Arbeit wache ich auf und befinde mich in einem leeren Kopf, die Räume, die früher gut gefüllt waren, sind jetzt leer und schön eingerichtet, alles steht an seiner richtigen Position und es gibt keinen Grund, etwas zu ändern, deshalb denke ich nichts, denn es gibt nichts zu denken. Es gibt Räume in meinem Kopf, die mich zum Denken anregen würden, aber ich finde sie nicht, wahrscheinlich habe ich die Türen zu Tapetentüren gemacht, die man nicht mehr sieht, sie sind jetzt Teil meines Unterbewusstseins und rumoren unter der Oberfläche und lassen mich seltsame Entscheidungen treffen, die ich mir selbst nicht erklären kann. Ich sollte anfangen, die Wände abzuklopfen und diese Türen suchen, meinen Schatten suchen, auf die Jagd nach meinem Unterbewusstsein gehen, aber in dem aufgeräumten Zimmer links brennt ein Kaminfeuer und daneben steht ein bequemer Sessel neben der Whiskybar. Ich setze mich erst mal hin und kümmere mich morgen darum. |
15. März 1993
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