14. Mai 1993

Freitag 1993 Sonntag 2023
Ich verschlief ohne Ende. Meine Mutter fuhr um 7:25 Uhr nach Becherstetten und nahm mich mit. Fuck, ich verpasste den Bus um zwei Minuten. Martina Vöhringer fuhr vorbei und nahm mich mit. Ich wartete im Bahnhof auf den 8:09 Uhr Zug.
In Mathe hatten wir wieder scheiß Funktionen. Hans will vielleicht auch Mathe LK machen. In der Hohlstunde fragte ich mit Hans im Musikladen nach „Gesangslernnoten“ und kaufte ein Drum-Übungspad im „Tambourine Man“. Wir kamen 10 Minuten zu spät zu Englisch (Fuckin‘ Krèmé). In Wirtschaftsgeographie machten wir wieder nicht viel. Zuhause aß ich und übte dann für den Schlagzeugunterricht. Dann putze ich und stellte meine Doppelfußmaschine neu ein. Dann kam Marc. Wir spielten bis Viertel vor 8 Uhr Drumduetts auf den Pads. Das Arschloch Ganghebel war auch in der Musikvereinsprobe (Fuckin‘ Asshole). Danach gingen wir zu Marc und sahen einen Unfall an der Kreuzung Becherstetter Straße Weichheimer Straße, bei dem die junge Schmid vom Krankenwagen abgeholt werden musste. Im Jugendraum zahlte Anton uns ein Bier und um halb 12 ging ich nach Hause ins Bett.
 Um die Ungleichheit abzubauen, ist es wichtig, auch den Begriff „the male gaze“ kritisch zu betrachten.  Dieser Begriff enthält die sexistische Annahme, dass es Männer Frauen betrachten und bewerten, eine Aufteilung der Menschheit in zwei Geschlechter. Diese Kategorisierung lässt sich durch Tendenzen erklären, steht aber der Weiterentwicklung des Gedankens entgegen. Besonders problematisch ist, dass das in den Medien propagierte Ideal einer weiblichen Person nicht dem in Studien erforschtem Schönheitsbild männlicher Personen entspricht. Natürlich könnte die zugrundliegende Komplexität des Gedankens dazu führen, dass die aktivistische Energie für eine geschlechterneutrale Welt dabei verloren geht. Dies gilt generell für die Komplexität als Feind des Aktivismus. Ideen, für die es sich zu kämpfen lohnt, kommen notwendigerweise mit reduzierter Komplexität, weil jedes zu genau betrachtete Thema zu viele Optionen und unklare Entscheidungshinweise zum eigenen Verhalten und der eigenen Meinung erzeugt. Die Energie verliert sich in zu vielen Armen, ähnlich einem Flussdelta, das nicht mehr durch die Gewalt eines Hochwassers Veränderungen in der Umwelt umsetzt, sondern nur durch die kontinuierlichen Veränderungen und Anpassungen der kleinen, variablen Gewässer.  

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