20. Februar 1993

Samstag 1993 Montag 2023
Ich stand schon um halb 9 Uhr auf und bahnte[1]. Mir wurde fast schwarz vor Augen. Nach dem Frühstück machte ich ein Regal für meine KENWOOD Anlage. Am Abend spielte ich Schlagzeug (mein Bruder war bei meiner Tante, Franz und meine Mutter waren schon beim Narrenball). Plötzlich kam Marc das Fenster zu mir herunter. Wir gingen in die Festhalle und riefen Hermann an wegen der großen Trommel und Becken. Während dem Programm spielte ich Becken. Das Programm war stellenweise noch schlechter als das vom Musikball. Vor allem die Jürgen von der Lippe Version. Nach dem Programm gingen Marc und ich zu mir. Er war total nicht gut drauf, aber ich brutal gut drauf. Ich hatte zwei Bier gehabt und noch eines in der Hosentasche. Marc ging nach Hause zum Umziehen. Als ich wieder hoch ging war er schon da und redete mit Jenny. Später redeten wir mit Marlene und Micha. Alle waren depressiv, nur ich nicht. Ich traf Birner und wurde dann auch depressiv. Franz zahlte mir noch einen Sekt (Der Grund, warum mir morgen so schlecht ist.) und dann ging ich nach Hause. Es ist grau draußen, die Stadt hat selten Schnee, dabei war das ein Grund hierher zu ziehen (Es gibt noch 100 andere Gründe).
Ein Blatt schwebt vor dem Balkon, der Wind treibt es wieder nach oben, dunkelbraun und vertrocknet, ich sitze hier und höre mir ein Lied mit Z an, das Alexandra in den 60er Jahren gesungen hat, beim Rosenmontagumzug in Düsseldorf gibt es eine Karnevalsgesellschaft von 1936, die das Z-Wort im Namen hat und das auch behalten will. Worte haben im Jahr 2023 eine von der Haltung des Gesprochenen unabhängige Existenz, das muss man berücksichtigen. Vor 30 Jahren war der Rosenmontag für mich dazu da, sich von der Fastnacht zu erholen, am Aschermittwoch gab es Asche auf die Stirn und damit begann die Fastenzeit, im Mittelalter wahrscheinlich einfach deshalb, weil nichts mehr im Keller war.
Es gibt ein Buch, geschrieben vor ungefähr 100 Jahren, darin kommt das Dorf vor, in dessen Nähe war bis 1871 ein Dreiländereck, das nutzten Sinti und Roma, um dort zu lagern. Bei Bedarf überschritten sie die Grenzen, um den Behörden auszuweichen. Im Buch wurde auch das Z-Wort verwendet.

[1] Schnee räumen

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