20. März 1993

Samstag 1993 Montag 2023
Um 9 Uhr stand ich auf und frühstückte. Dann probierte ich mein Mofa zu reparieren. Jetzt läuft es überhaupt nicht mehr. Ich kehrte die Straße und versuchte einen riesigen Ölfleck auf der Straße wegzumachen, den ich mit dem Mofa produziert hatte. Marc fuhr kurz vorbei. Er hat heute ein Fußballspiel 3:1 gewonnen. Franz und meine Mutter gingen zu den Kastelruther Spatzen nach Villingendorf. Um 7 Uhr duschte ich und bereitete mich auf die Generalversammlung des Musikvereins vor. Ich bekam einen Römer[1]. Danach wollten Marc und ich nach Weichheim. Ich ging um 11 Uhr nach Hause, um mich schnell umzuziehen, aber Marc holte mich nicht ab.
Also schaute ich bis 1 Uhr fern. Auf dem Schweizer Fernsehen kam etwas über Horrorfilme (technische Tricks usw.), aber auf englisch mit Untertiteln. War schon geil. Dann ging ich ins Bett.
P.S. Heute war sommerliches Wetter, ca. 22°C.
 Jetzt habe ich einen gutbürgerlichen Job und schiebe jeden Tag den Stein nach oben, es gräbt langsam Löcher in mein Gehirn, es hält den Deckel drauf, hier wird sich nichts entwickeln, hier bleibt alles gleich und in dieser Gleichheit kann ich an schöne Orte fahren und dort meine Arbeitszeit absitzen, bezahlte Arbeit und am Ende ist der Tag vorbei und die Sonne scheint noch ein bisschen und man spürt, man müsste noch was machen, aber das Gehirn ist löchrig und man sitzt nur da, starrt in den Sonnenuntergang oder in den Bildschirm wie den ganzen Tag schon, wenn man Menschen trifft, hat man nichts zu sagen, man will ja nicht über die Arbeit reden, wie mit Chlorbleiche wird jeden Tag der Kopf ausgewaschen, alles sauber und rein, nichts übrig, auch keine Probleme, außer dass es keine Probleme gibt, und ins Bett kann ich auch schon um 9 Uhr, denn was soll denn heute noch passieren? Schlafend durchs. Man stelle sich Sisyphos als glücklichen Menschen vor.

[1] Spezielles Weinglas mit grünem Glasstiel und Wappen.

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