Sonntag 1993 | Donnerstag 2013 | |
Um ¾ 9 waren Marc und ich in Sigmaringen. Meine Mutter und Franz hatten uns hingefahren. Möter[1] und seine „Frau“ fuhren mit uns nach München. Dort fanden wir erst keinen Parkplatz. Dann standen wir 1 h bis Vinnie Colaiuta überhaupt kam. Dann kam er und spielte zuerst ein ¾-stündiges, hammerhartes Schlagzeugsolo. Dann konnte man ihm Fragen stellen. Man fragte über seine Fußtechnik und alles Mögliche. Es war absolut geil. So hatte ich noch nie einen Schlagzeuger spielen sehen. Er hat die gleiche Technik wie wir. Danach gingen wir Pizza essen mit 2 anderen Schlagzeugern. Dann aufs Olympiagelände bis es mit Regnen anfing. Dann verfuhren wir uns in München, weil ich Karten lesen musste, kamen dann aber trotzdem bei einem Café an, tranken ein Hefeweizen und fuhren heim. Während der Heimfahrt hörten wir Möters Musik, die absolut geil ist. Mit Omar Hakim, Vinnie, Jeff Porcaro usw. Um 10 Uhr waren wir wieder in Sigmaringen. Möter fuhr uns heim und ging noch mit in den Proberaum, gab uns Ratschläge zum Setaufbau, trank ein Bier mit uns und redete über alles Mögliche. | Schlagzeugüben kann eine Form von Meditation sein, man beschäftigt seine Gliedmaßen und wenn drei davon sich in einem bestimmten Rhythmus bewegen, nimmt man sich eine Seite mit Noten und spielt mit der übrig gebliebenen Hand diesen Notentext und beobachtet sich dabei, wie man den Notentext spielt, oder wie der rechte Fuß sein Pattern spielt und ob er es auch gut und genau macht, oder man betrachtet nur den linken Fuß und die rechte Hand, ob es noch verbesserungswürdig ist. Das ist es immer, denn mit dem Üben trainiert man auch das Hören und umso mehr man übt, desto besser hört man, was man falsch macht, deshalb ist der persönliche Eindruck der Qualität des eigenen Spiels immer gleich, das Wirklich-gut-spielen-können ist immer gleich weit entfernt, wie ein Schatten, der vor einem liegt, weil die Sonne von hinten kommt, man wird ihn nicht einholen, wenn man diese Erfahrung über zwanzig Jahre macht, lernt man dabei zumindest, dass es nicht darum geht ein Ziel zu erreichen, es geht immer nur um das Üben an sich, um den Weg dahin, um den Prozess, ich bin so gut wie vor 20 Jahren, auch wenn ich besser bin. |
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