Donnerstag 1993 | Samstag 2023 | |
Der Chef rief um halb 10 Uhr an. Um Viertel 11 holte er mich dann und nahm auch meinen Bruder mit (Dieser Lumpenseckel hatte gestern unserer Mutter angerufen und ihr etwas gepetzt, was ich gar nicht gemacht hatte.). Es war was los und am Nachmittag putzte ich die Wand in der Küche. Um 7 Uhr fuhr uns die Frau des Chefs nach Hause. Ich wollte duschen, aber das Bad war besetzt. Ich ging zu den Probern in den Musikraum und beriet sie. Um 10 Uhr ging ich nach Hause duschen. Dann ging ich wieder in den Musikraum. Wir liefen zum Jugendraum und sie luden alle ein zum Probekonzert morgen um 3. Dann holte Marc bei sich vier Bier und wir tranken sie auf dem Spielplatz, blödelten rum und um 12 Uhr liefen wir ohne Marc die Straße raus zu mir und zum Proberaum. Ich ging nach Hause und Hans und Schröder übernachteten wieder im Proberaum. Es ist jetzt 0:49 Uhr. Gute Nacht. P.S. Meine Mutter hatte meine Schuhe vors Haus geworfen. | Die Welt hat viele unausgesprochene Regeln und Strukturen, die man lernt, indem man sie aus den Halbsätzen der anderen konstruiert, und man nimmt an, das sind die Regeln, aber man hat sie eigentlich nur erfunden, indem man interpretiert hat, man fragt nicht, denn man hat auch unausgesprochene Regel entdeckt, dass man danach nicht direkt fragen kann, das wird sanktioniert, durch peinliches Schweigen, das ist ein gutes Zeichen dafür, dass es nicht angebracht war und zurückrudern geht in dem Moment ja nicht, nur in der Zukunft, da kann man die Regel anwenden, und das macht man, in der Hoffnung, es richtig zu machen. Wie man diese in der eigenen sozialen Umgebung gefundenen Regeln mit den eigenen Bedürfnissen in Verbindung bringen soll, das ist die große Herausforderung. Das passt oft nicht zusammen. Dann muss man an den Regeln drehen oder sich die Bedürfnisse abtrainieren, und das kann man so lange probieren, bis man sich dann von dieser Erde verabschiedet. |
15. April 1993
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