23. April 1993

Freitag 1993 Sonntag 2023
Mathearbeit lief gut. Dann hatte ich eine Stunde beim Krämer. Dann haben wir eine Hohlstunde. Ich wollte im „Tambourine Man“ ein „Ich bin stolz bei Aldi zu kaufen“-T-shirt kaufen. Es gab aber keines mehr. FAITH NO MORE „The real thing“ kostete 32 DM. Ich brachte meinen Film zum Entwickeln.
In Wirtschaftsgeographie machten wir wieder nicht viel.
In letzter Minute beschloss ich doch noch den Rest zu schwänzen. Ich ging mit Hans zu ihm nach Hause, aß Kartoffelsuppe und hörte ein bisschen Running Wild. Schröder kam und sagte, um halb vier müssten wir helfen Bühnenteile holen. Wir gingen hin, danach ging ich alleine in die Stadt, kaufte Karton für die Tischkärtchen der Kommunion. Ich lief wieder zum Gymnasium. Marc war schon dort. Sie bauten alles auf und machten Soundchecks. Um 8 Uhr ging’s los mit Armistice, dann RIP, Condensing Coil und dann „Abknickende Vorfahrt“. Ich fand Armstice am besten. Marc hatte einen Helm mitgebracht. Wir fuhren nach Fadenheim. Ich holte eine Pizza bei mir aus dem Tiefkühlschrank, wir fuhren dreimal durchs Dorf, aßen dann zwei Pizzas bei ihm und bekamen unser Bier nicht mehr leer.
 Ich kann nicht in die Zukunft sehen, ich weiß nicht, was da auf mich wartet, so sitze ich hier und hoffe, dass etwas Interessantes kommt und während ich hoffe, verpasse ich die Gegenwart mit ihrem Potential. Die Gegenwart ist immer da und in ihr passiert das Leben. Nur mit meinem Kopf bin ich nicht so oft in ihr, ich verlasse die Gegenwart und halte mich in der fiktiven Zukunft auf, in den verschiedenen fiktiven Zukünften, die ich mir vorstelle und plane und mir überlege, was ich mache, wenn das und jenes passiert und ich erlebe die emotionalen Auswirkungen dieser fiktionalen Geschichten, die ich mir in die Zukunft projiziere. Dann wird keine davon real und ich erlebe etwas ganz anderes, das ganz andere Konsequenzen hat. Das ist manchmal auch besser, es könnte langweilig sein, wenn immer nur das passiert, was man sich schon ausgemalt hat. Überraschungen führen dazu, das man emotional stärker darauf reagiert und damit wird auch die Erinnerung stärker und man kann sich auch besser und mit mehr Details daran erinnern, ja, Überraschungen sind gut, und sie zwingen einen in die Gegenwart. Für Überraschungen verlässt man die Zukunft.

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