29. März 1993

Montag 1993 Mittwoch 2023
Ich meldete mich um 7:45 Uhr beim Direktor. Er wusste gar nichts von mir. Krèmér hatte nichts gesagt. Er gab mir einen Stundenplan der 12. Klasse. Dieser ging aber erst zur dritten Stunde los. Ich lief zu Stinnes und setzte mich bis neun Uhr in eine Kneipe. Es war eisig. Ich holte die Farbe, lief zurück und sprach mit Petrus, setzte mich zu den 12ern, wurde vom Direktor herausgeholt. Er sagte, ich könne die Woche arbeiten gehen, damit ich die Fahrkarten bezahlen könne, ich solle es aber niemandem sagen. Ich schlurfte durch Baldingen und wartete auf den Bus. Kurz bevor er kam, fiel mir die Begabtenförderung ein (Jump -> gestrichen -> Jump)[1]. Aber es reichte noch für den Bus, dafür reichte es in Großheim nicht mehr auf den Bus. (-> Bahnhof -> Musik Klein wegen Klaviernoten von EASY) Marc saß dann im Bus. Er kann immer noch nicht richtig gehen. Ich ging dann mit der Farbe nach Hause (von der Bushaltestelle Fadenheim), las am Nachmittag Zeitschriften, spielte Schlagzeug, hörte Musik und hatte keinen Schlagzeugunterricht. Nach dem Vesper Fernsehen -> „Todesstille“ mit Nicole Kidman, gefällt mir. Ich bin damit beschäftigt, mein Leben zu planen und mir über die unklare Perspektive Gedanken zu machen. Der Plan ist immer ein kurzfristiger. Wenn ich mir vor der Geburt dieses Leben ausgesucht habe, dann wohl um damit auszuprobieren, was man alles ausprobieren kann, in welchen Gebieten man einen professionellen Eindruck erwecken kann, das erfordert ein andauerndes Wachsein, wo die Türen sind, durch die man in den nächsten Raum des Lebens gehen kann, der Raum, in dem ich bin, den kenne ich jetzt gut, damit es nicht langweilig wird, gehe ich mit dem gesamten Raum auf Reisen und habe einen anderen Ausblick, ich sehe mir an, wo ich bin und was ich erlebe, ich registriere es, ich nehme es in mich auf, bewerten kann ich später, es ist so, wie es ist, das einzige Bewertungsmerkmal, das eine Änderung anschiebt, ist: Das habe ich schon gesehen. Aber auch Alltag und Langeweile sind eine Erfahrung, die es zu durchdringen gilt, besonders wenn der Kontostand mit grünen Zahlen winkt. Es geht nicht um die Work-Life-Balance, denn es gibt keinen Unterschied zwischen Work und Life. Leben ist immer und in jedem Augenblick.

[1] Wahrscheinlich habe ich das Lied von Van Halen gehört, mir wurde mitgeteilt, dass es das nicht mehr gibt und ich habe wieder das Lied von Van Halen gehört.

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