18. Mai 1993

Dienstag 1993 Donnerstag 2023
Ich bekam Religion zurück und schindete wieder einen Punkt heraus.
In der Mittagspause aß ich eine Büchse Nudelsalat und zwei Wecken. Dazu trank ich Müllermilch. Geschichte fiel aus und Maschinenbau und Technisches Zeichnen wurde vorgeschoben. In Großheim sah ich Silvana von meiner alten Klasse. Ich sprach mit Gerd Groß im Bus. In Fadenheim rief ich Marc an und wir ließen unseren FüEx-Bierkasten nachfüllen (Geile Sache Schnallenbebbel). Marc musste noch Hausaufgaben machen. Ich duschte. Dann setzen wir uns mit von Marc gekauftem Jim-Beam-Cola-Büchsen und zwei FüEx-Bier aufs Wasserhäuschen. Am Nachmittag waren Elk und Marlene dort gewesen (Fernglas). Kurz bevor es anfing zu regnen fuhren wir zu Vöhringers und schauten in der Garage Dias von Ungarn an (noch mal 2 FüEx dort). Ich sprach mit Pi (3,14159…).
Um halb 12 torkelte ich nach Hause.
 Die Zeit eilt dahin, viel zu schnell, als würde der Sekundenzeiger nur in meiner Welt rasen. Die Tage verfliegen, ohne dass sie wirklich gefüllt sind. Ich bin in einem Zustand gefangen bin, in dem ich von einem Moment zum nächsten hetze. Ich wache auf, erledige meine Aufgaben und lege mich wieder schlafen. Dazwischen hebe ich kurz den Kopf und denke: „Ach ja, das würde ich auch noch gerne machen, wenn ich nur Zeit dafür hätte.“ Doch ich habe keine Zeit, obwohl mein Leben gar nicht so vollgepackt ist. Die Zeit wird einfach aufgesaugt, als hätte ich im Traum einen Sparvertrag mit den grauen Männern geschlossen, die mir jetzt meine kostbaren Zeitblumen wegnehmen, ohne dass ich es merke. Und weil ich so gerne Zeit hätte, beeile ich mich immer mehr und mehr. Ich hoffe darauf, dass endlich ein Augenblick übrigbleibt, in dem ich tun kann, was ich will, auch wenn es „Nichts“ wäre. Doch dieser Moment kommt nicht. Stattdessen wird meine gesparte Zeit direkt auf mein virtuelles Festnetzkonto gebucht, wo sie von der Inflation aufgefressen wird. Das Sprichwort „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ wandelt sich zu „Spare in der Zeit, dann hast du immer Not“.

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