28. Mai 1993

Freitag 1993 Sonntag 2023
In Mathe war’s ekelhaft langweilig und ermüdend. Dann schrieben die Evangelen Religion und ich hatte frei. Ich lernte Religion und schwänzte die Krämerstunde (Zur Sonne).
Es regnete ohne Ende als wir wieder zurückkehrten. Wir kamen fast zu spät zur Wirtschaftsgeographie Arbeit. Ich schrieb vier Seiten über nichts. Geil, oder?
Ich fuhr nach hause, rief Marc an, aß eine Pizza und um 14 Uhr fuhren wir mit Marcs Moped nach Großheim, schauten im Famila nach Converse Schuhen für Marc, aber es gab keine richtigen. Dann fuhren wir ins Musikland. Ich ließ mich beraten über Schlagzeuge. Das TAMA Rockstar Pro gefiel mir und das Premier XPK. Möter kam und beriet mich nochmal und ich beschloss, ein XPK zu kaufen. Möter handelte den Preis aus (ohne Fußmaschine und Hihat). Dann luden wir es in Möters Auto und ich fuhr bei ihm mit. Marc holte den Schlüssel für den Musikvereinsraum und ich stellte es in den Heizraum der Festhalle.[1]
Dann noch Musikvereinsprobe, Jugendraum, dann gingen wir zu Marc und schauten „Raketenwürmer“ an. Der Film  war ganz witzig.
 Ich werde in Berlin bleiben, nur in den nächsten Wochen manchmal in Hamburg sein, Hamburg erscheint mir gefährlicher und unsicherer als Berlin, ich fühle mich hier sicher, aber ich bin auch ein Mann und tauche in der Stadt unter, in Neukölln werde ich auf arabisch angesprochen, wenn ich mir einen Kaffee bestellen will, arabisch kann ich nicht, in Kreuzberg hat mich jemand auf der Straße auf arabisch angesprochen und mir dann erklärt, dass ich aussehe wie der Kumpel seines Bruders, in Rom wurde ich an einem Tag drei Mal gefragt, ob ich aus Afrika käme, das war dann schon irritierend, bis mir klar wurde, dass Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten ja auch in Afrika liegen, das finde ich amüsant, ich komme aus Fadenheim, aber vielleicht erklärt es, warum ich mich in Neukölln sicherer fühle als in Marzahn. Aber auch in Marzahn muss ich keine Angst haben. Wenn ich im Dunkeln durch die Stadt gehe, mache ich mir mehr Gedanken darüber, ob sich jemand wegen mir ängstigen wird und wechsle die Straßenseite, falls eine einzelne Frau vor mir geht, wir sind alle gleich, nur habe ich definitiv weniger Angst.

[1] Mein Schlagzeug begleitet mich jetzt seit 30 Jahren!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert