31. Dezember 1992

Donnerstag 1992Samstag 2022
Ich bin spät aufgestanden. Dann habe ich Marc angerufen. Der kam dann zu mir. Wir haben uns überlegt, was wir heute machen sollen. Bei Marc wird niemand zuhause sein, also gingen wir zum Schnallenbebbel und kauften eine Kiste Bier, versteckten sie bei seiner Schwester. Um 8 Uhr ging ich zu ihm. Wir holten die Kiste und fingen an sie vor dem Fernseher zu trinken. Um 10 Uhr gingen wir kurz in den Jugendraum und schleppten Marlene ab. Marc fummelte in seinem Zimmer an ihr herum, während ich ein Metallica-Video anschaute. Bevor wir in den Jugendraum gingen, machten wir noch Kaffee für mich, weil es mir schlecht war. Dann wir wieder in den Jugendraum bis es 12 Uhr wurde. Guats Nuis! Ich bin hier in Berlin, noch weiter weg von der Welt von damals. Ich war mal dort und habe mir einen Stein mitgenommen, ein Abschiedsgeschenk, und mit diesem Abschied habe ich mir gesagt, dass es zwar schön ist hier, dass dieser Ort mir aber nicht mehr viel bedeutet, meine Wurzeln abgestorben, so wie die Sprache, die ich nicht mehr spreche, und damit habe ich auch meinen Platz in der Welt verloren, der dort so klar schien, jeder hat das zu tun, was er oder sie zu tun hat, und damals dachte ich auch, mir ist klar, wen ich heiraten würde und dass ich in diesem Dorf ein Haus hätte. Das hat sich vor dreißig Jahren schon aufgelöst, die Tür war schon leicht geöffnet und durch diese Tür schaute die Welt, ich habe nur nicht oft hingesehen.

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