7. Februar 1993

Sonntag 1993 Dienstag 2023
Ich stand um halb 11 auf und richtete mich für den Umzug in Deißlingen. Ich bekam von meiner Mutter nichts zu essen, aber ich weiß nicht warum. Um 12 Uhr war Abfahrt an der Hilb[1]. Marc kam dieses Mal auch mit. Ihm geht es immer noch nicht gut. Der Umzug war ellenlang und alles war brutal teuer (ich hatte noch nichts gegessen). Nach dem Umzug mussten wir in den Nachbarort laufen (Lauffen) in die Festhalle. Ich trank ein Bier mit Röhrchen und sprach noch mit Marlene und Micha. Zuhause gab mir Deiser Geld. Ich war heute in der Sauna. Ohne Kleidung sind Menschen viel echter, sie sind näher an der Essenz des Menschseins, Kleidung spricht so laut, sobald man etwas anhat, ist man die Person, die dieses Kleidungsstück anhat, Kleider machen Leute aus Menschen, aber es ist viel schöner Menschen in ihrem Menschsein und der existenziellen Verletzlichkeit zu sehen. In der Sauna ist keine Gesellschaft, sondern Menschen in ihrer einzigartigen Existenz, Menschen ohne Kleidung, die nur da sind, um zu schwitzen oder im warmen Salzwasser zu dümpeln, wunderschön in ihrer Vielfalt und ihrer unzweifelhaften Berechtigung so zu sein, wie sie sind.

[1] Ehemaliges Wasserloch in der Mitte des Dorfes

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